Im Sommer 2021 war es eine der Schlagzeilen, die am kontroverstesten diskutiert wurden (abgesehen von all jenen, die mit der Corona-Pandemie in Zusammenhang zu bringen waren): Bündnis 90 / Die Grünen preschten mit der Idee voran, die Anschaffung von Lastenfahrrädern mit bis zu 1.000 Euro zu bezuschussen. Während junge Leute in Studentenstädten begeistert applaudierten, fühlten sich eingefleischte Autofahrer und -Fahrerinnen in ihrer mobilen Freiheit beschränkt – denn oftmals muss man sich die Straße ja auch mit dem E-Lastenbike teilen. Inzwischen haben sich die Wogen wieder geglättet und zahlreiche Menschen haben mit der Brieftasche abgestimmt. Ob in Münster, in Göttingen oder in Jena, das E-Lastenbike gehört ganz selbstverständlich zum Straßenbild. Grund genug, sich das Phänomen etwas näher anzuschauen.
Lastenräder besitzen mindestens zwei und maximal vier Laufräder. Mindestens eines davon wird mittels Muskelkraft angetrieben.
Die Ladung ist beim sogenannten Vorderlader (zu dem beispielsweise auch das klassische Postrad gehört) im Blick des Fahrers. Das Fahrrad bleibt dabei wendig und ist leicht zu manövrieren. In dieser Bauform ist das Lastenrad keineswegs ein Novum, sondern schon seit Jahrzehnten bekannt.
Das Bäckerrad wurde bereits vor Jahrzehnten als Transportmittel genutzt, wenngleich es ursprünglich nicht als E-Lastenbike konzipiert wurde. Ein großer, stabiler Gepäckträger ist vor dem Lenker angebracht und dient zum Transport von Backwaren. Um den Schwerpunkt niedrig zu halten und den Blick über das Ladegut nicht zu behindern, ist das Vorderrad in der Regel kleiner als das Hinterrad. Einen ähnlichen Aufbau besitzt auch das Postfahrrad: Es ist sowohl vorne als auch hinten mit Taschen und Boxen für den Brieftransport ausgestattet. Ein tiefer Einstieg erleichtert das schnelle Auf- und Absteigen. Gerade in bergigen und hügeligen Regionen war das E-Lastenbike für Briefzusteller eine segensreiche Innovation.
In Dänemark ist der Vorderlader, auch bekannt als "Long John", mit einer tief gelegenen Ladefläche zwischen Lenker und dem weiter nach vorn gerücktem Vorderrad ausgestattet. Über Gestänge oder Seilzug werden die notwendigen Lenkbewegungen übertragen. Derlei Lastenräder werden seit etwa 1930 hergestellt. Die Bauform ist seither weitgehend unverändert geblieben. Neu ist, dass zahlreiche nordeuropäische Hersteller Lastenfahrräder dieser Bauart mit zugehöriger Transportkiste anbieten, die sich auch zur Mitnahme von Kindern eignet. Doch auch ohne zweite mitfahrende Person ist ein solches Lastenfahrrad schwerer als ein Postrad beziehungsweise ein anderer Vorderlader. Es handelt sich also ebenfalls um eine Bauform, die sich für ein E-Lastenbike anbietet.
Weitere Bauformen gibt es etwa als Lasten Dreirad. Diese Fahrzeuge kennen Sie sicher auch aus dem Fernsehen: In zahlreichen Entwicklungsländern ist das Lasten Dreirad die preiswerte Alternative zum Kleintransporter. Allerdings nicht als E-Lastenbike, sondern in den allermeisten Fällen mit Pedalbetrieb. Hierzulande erlebt das Lasten Dreirad nicht zuletzt als E-Lastenbike allerdings eine Renaissance.
Natürlich bietet es sich in den engen Gassen von Bangkok oder Mombasa an, ein so wendiges wie preisgünstiges Gefährt zu nutzen. Mit einem Auto oder einem Lastwagen wäre an vielen Stellen kein Durchkommen, während das Lastenfahrrad fast überall durchkommt. Aber auch auf den weitaus besseren deutschen Straßen ist es oftmals sinnvoll, das E-Lastenbike als Fortbewegungsmittel zu nutzen.
Wie bereits erwähnt, ist das Postrad keine neue Erfindung und mittlerweile auch immer öfter elektrifiziert. In Wohnsiedlungen, in denen es besonders viele Haushalte mit Tagespost gibt, bietet sich die Nutzung des Fahrrades deutlich eher an als die Fahrt mit dem Auto beziehungsweise dem Kleintransporter – jedenfalls für die Briefpost. Doch auch die Paketpost kommt in manchen Straßen per E-Lastenbike: In der Fußgängerzone sind Paketzusteller mit diesem Fahrzeug schneller und weniger unterwegs als mit allen möglichen Alternativen.
Wenn kürzere Strecken zurückzulegen und auf diesen womöglich sogar viele Stopps einzulegen sind, schwingen sich auch Angehörige anderer Branchen gerne auf das E-Lastenbike. Zwar ist das genannte Bäckerrad zumindest für den Transport von Brot und Brötchen eine sehr seltene Ausnahme geworden. Dafür sind Tag für Tag zahllose Pizzaboten mit dem Lastenbike E-Bike unterwegs. Gleiches gilt für den Medikamenten-Bringdienst der Apotheken und das Bücher-Taxi der Buchhandlung.
Seltener, aber ebenfalls nicht zu vergessen: In einigen touristisch geprägten Gebieten haben sich findige Leute die Idee mit der Fahrradrikscha abgeschaut. Urlauber freuen sich, wenn sie mit dem E-Lastenbike von ihrem Hotel an den Strand oder zum Restaurant gefahren werden – oder sie einfach eine andere Perspektive beim Sightseeing einnehmen können. Gut möglich, dass sich an der Promenade auch ein anderes E-Lastenbike einfindet: Dieses Verkehrsmittel ist groß genug, um eine komplette Kaffeebar darin unterzubringen. Wer würde zu einem frisch aufgebrühten Espresso vom Coffee-Bike schon nein sagen?
Übrigens: Wenn es um Sicherheit und E-Bikeschutz geht, darf natürlich auch nicht eine Lastenrad-Versicherung fehlen. So ist das E-Lastenbike mit dieser Fahrrad-Versicherung ideal gegen Diebstahl und Beschädigungen abgesichert.
Während viele Menschen, die in den genannten Branchen zu tun haben, keine Alternative mehr haben zum E-Lastenbike haben, ist im privaten Bereich ein immer breiter aufgefächerter Mobilitätsmix angesagt. Vielleicht machen Sie den den Einkauf im nahen Supermarkt zu Fuß, während Sie sich für den größeren Wocheneinkauf in der Shopping-Mall weiterhin hinter das Steuer deines Autos setzt. Bleiben noch die Strecken dazwischen, also etwa die Tour zum Wochenmarkt oder in deine Kleingartenparzelle. Hier wird der Gepäckträger deines herkömmlichen Fahrrades schnell zu klein, während das E-Lastenbike weiterhin Kapazitäten bietet. Einige E-Lastenbikes verfügen über große Körbe, andere sind sogar mit abschließbaren Boxen ausgestattet.
Mittlerweile lösen sich die Konturen zwischen dem E-Lastenbike und dem Transportmittel für die Familie immer weiter auf. Bei einigen E-Lastenrädern ist ein zweiter Sitz regulär vorgesehen, andere lassen sich bei Bedarf umbauen beziehungsweise umrüsten. Allerdings empfehlen Fachleute, Kinder nicht auf dem Lastenfahrrad zu kutschieren: Im ADAC Crashtest ließ man Lastenfahrräder bei 30 km/h mit einem Pkw kollidieren. Dabei kippten die Bikes auf die Seite und rutschten aufgrund ihrer glatten Boxenoberfläche recht lange über den Boden. Die Experten des Automobilclubs sehen darin die Gefahr, dass man so in den Gegenverkehr schlittern könnte. Eher zu empfehlen ist, ein Kind im Kindersitz hinter dem Sattel eines gewöhnlichen Fahrrades beziehungsweise E-Bikes zu transportieren. Eine Alternative ist auch ein Fahrradanhänger, der sogar dann sicher stehenbleibt, wenn das Fahrrad selbst umkippt.
Aber auch ohne Passagiere stellt dich das E-Lastenbike vor besondere Herausforderungen. Als Neuling sollten Sie sich vor dem Alltagseinsatz mit den besonderen Fahranforderungen des E-Lastenbikes befassen. Lastenräder sind größer, schwerer und länger als herkömmliche Fahrräder. Ihr Wendekreis ist dementsprechend groß. Dreirädrige Modelle neigen sich in Kurven außerdem nicht zur Seite. Aufgrund ihrer hohen Zuladung verhalten sich Cargobikes bei Bremsvorgängen anders als gewöhnliche Fahrräder. Dies kann fatale Folgen haben.
Sie sollten sich auch über die Bremsen informieren, bevor Sie ein E-Lastenbike kaufen möchten. Niederländische Fabrikate haben zwar einen exzellenten Ruf. Aufgrund der dortigen Topografie ist es mit den Bremsen aber oftmals nicht so weit her wie in Deutschland. In flachen Städten wie Amsterdam oder Oldenburg kommt man mit einer schwächeren Bremskraft oftmals gut zurecht. In Stuttgart kann die Entscheidung für ein bremsschwaches E-Lastenbike aber geradezu lebensgefährlich sein.
Besonders ergibt auch eine E-Bike Versicherung für Ihr E-Lastenbike Sinn. Sollten Sie noch Fragen zu Versicherungen für Fahrräder haben, sind wir Ihre erste Anlaufstelle. Nehmen Sie einfach Kontakt mit den Spezialisten von E-Bikeschutz.de auf und wir helfen sofort weiter!